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Biographie Arie Goral-Sternheim


Jugend in Deutschland 1909 -1933

Jugend in Deutschland   Emigration  Kunststudium in Italien  Leben in der Bundesrepublik

16.10.1909 Geburt und früheste Kindheit in Rheda, Westfalen.
bis 1916 Kindheit in Hamburg.
1916-1925 Schulzeit in Lemgo und Hamburg. Wegen schwerer Kriegsverletzung des Vaters, großer Not in Hamburg und besserer Verpflegungslage in Lemgo Aufenthalt dort bei der Familie des Onkels Adolf Sternheim.
Später Besuch der Realschule vor dem Lübecker Tor in Hamburg.
Abschluss Mittlere Reife 1925.
1921-1923 Mitglied im Jüdischen Wanderbund "Blau Weiß".
In den Ferien auf "Großer Fahrt" nach Süddeutschland (Allgäu). An Sonntagen "auf Fahrt" in das Hamburger Umland. Konfrontation mit nationalistisch-präfaschistischen Jugendbünden.
1922 Bar Mizwa in der Neuen Dammtor Synagoge.
1923-1933 Mitglied im "Jung-Jüdischen Wanderbund" (sozialistisch-zionistisch ausgerichtet), exponierte Stellung, besonders bei öffentlichen Diskussionen; Teilnahme an Versammlungen und Demonstrationen.
1925-1928 Kaufmännische Lehre bei Meyer Adolph Nathan, "Textil en Gros", am Alten Wall, Hamburg.
Teilnahme an jüdischen Jugendschulungsseminaren in Lehnitz und Zossen bei Berlin, mehrere Begegnungen mit Martin Buber (1926/27, Jugendleiterseminar in der Nähe Berlins, "Pilgerfahrt" des Bundes in den Sommerferien zu Buber nach Heppenheim), Schulung durch bedeutende Repräsentanten der zionistisch-sozialistischen Bewegung, u.a. Salman Rubaschow (dem späteren Staatspräsidenten Israels Schasar), und Simon Dubnow, Verf. der "Weltgeschichte des jüd. Volkes".
1927 Ausbruch aus dem Elternhaus nach Berlin, Arbeit als Zeichner in der Konfektionsbranche, Fa. J. Podeschwa. Teilhabe am Berliner Kulturleben, Theaterbesuche (Piscator). Besuche des "Romanischen Café". Zeitweise Arbeit auf dem Versuchsgut "Bärenklau" (Leitung Franz Oppenheimer) in der Nähe Berlins. Entscheidung, von Berlin wegzugehen und Mitglied des Kibbuz "Cheruth" bei Hameln zu werden.
1928-1932 Arbeit in bäuerlichen Klein- und Mittelbetrieben zwecks Berufsumschichtung (Ziel: Emigration Palästina) weg von kaufmännischen Berufen hin zu bäuerlichen und handwerklichen. Arbeit auf den Höfen Vietmeier in Holzhausen bei Pyrmont, Hof Kriwett in Pyrmont sowie Hof Knoke bei Aerzen.
Assoziation der dort arbeitenden jüdischen Jugend zum "Kibbuz Cheruth" (vorher: "Hamelner Zentrum") Ende 1926; tagsüber Arbeit auf den Höfen, abends gemeinsame Schulungsseminare. 1927-1928 15-20 Mitglieder, 1928/29 über 50. Zum Kern der Chaluzbewegung (Pionierbewegung) in Deutschland gehörig.
Dann Hof Tersteegen in Gau-Algesheim bei Bingen, um Einblick in den Weinbau zu gewinnen; von dort Wanderungen im Rheinland; schließlich Gut Groß Breesen in der Nähe Breslaus. Zwischenzeitlich Arbeit als Anleiter auf einem Ausbildungsgut (Zossen oder Lehnitz) in der Nähe von Berlin sowie bei Hamburg (Gut "Schwanheide" der Genossenschaft "Produktion", einer Gründung seines Onkels Max Mendel).
Mitarbeit in der Leitung des "Brith Habonim" (dann "Hechaluz"), eines sozialistisch orientierten Jugendbundes, dessen Ziel die praktische Vorbereitung für Auswanderung und handwerkliche oder landwirtschaftliche Berufe in Palästina war.
Autor der Zeitschrift "Der Junge Jude".
1932 Rückkehr nach Hamburg, Arbeit in der Buchabteilung des Kaufhauses Herrmann Tietz Alsterhaus).
Gasthörer in Vorlesungen über Kunst und Soziologie.
Lektüren in der damaligen Warburg-Bibliothek.
8.3.1933 Erleben der Massenbegeisterung beim Hissen der Hakenkreuzfahne auf dem Hamburger Rathaus am Tag der Einsetzung des NS-Senats.
1.4.1933 "Juden-Boykott-Tag" in Hamburg. Konfrontation mit SA-Vertretern im Kaufhaus Tietz.

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Emigration in Frankreich, Palästina und Israel 1933 -1950

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Mai 1933 Flucht nach Frankreich, zunächst nach Genasse bei Lyon.
1933 Bei Aix en Provence auf dem "Chalet riche" Arbeit in der Landwirtschaft und im Weinbau, zeitlich begrenzte Arbeitserlaubnis durch die "Carte du Travail" wegen nachgewiesener landwirtschaftlicher Ausbildung. Zeitweilig Leitung des landwirtschaftlichen Ausbildungsbetriebes "Chuljah" für jüdische Flüchtlinge in der Nähe von Toulouse. Mitarbeit im "Comité Réfugié Allemand".
Winter 1933/34 Arbeit auf einem Einzelhof in den Pyrenäen.
Sommer 1934 in Marseille.
2.8.1934 Heirat mit der Malerin Anna Szmajewicz aus Danzig (geb. 1916) in Paris.
28.10.1934 Ausstellung eines 'Immigration Certificate' für Goral und seine Frau durch das "Government of Palestine" für die Einwanderung nach Palästina bis spätestens Juni 1935, verbunden mit der Aufforderung, persönlich Visa beim Palästinaamt der Jewish Agency in Berlin einzuholen. Goral reist noch einmal nach Deutschland.
12.12.1934 Ausstellung der Visa durch das in Berlin ansässige 'British Passport Control Office'; Visumstempel durch das 'Government of Palestine'.
24.12.1934 Auswanderung nach Palästina.
1935 Leben und Arbeit im Kibbuz Giwath Brenner (heute mit 1600 Bewohnern der größte des Landes).
1936 Nach Jerusalem, dort Arbeit auf dem Bau.
Tod des Vaters am 25.1.1936 (Aplerbek/Dortmund-Hörde).
Geburt des Sohnes Gil, Tod im folgenden Jahr.
4.12.1941 Deportation der Mutter aus Hamburg nach Riga, wo sie ermordet wird.
ca. 1942/43 Ein Jahr lang Bademeister am Toten Meer, vermittelt durch den Jerusalemer Antiquar Ulrich Salingré, bei dem er gelegentlich auch Buchkäufe "abarbeitet".
1942-1944 Veröffentlichungen von Lyrik in deutscher Sprache.
ca. 1943 Durch ein Stipendium ein Jahr lang Assistent am Dizengoff-Museum in Tel Aviv.
ca. 1944-1945 Wieder in Jerusalem, Lesungen seiner Lyrik, Zugehörigkeit zum Kreis um den Verleger Peter Freund, gelegentliche Begegnungen mit Wolfgang Hildesheimer, Heinz Politzer, Louis Fürnberg und Schalom Ben Chorin, mit dem er eine "Dichterfehde" austrägt. Bekanntschaft mit Arnold Zweig, wiederkehrende Begegnungen mit Else Lasker-Schüler, nach deren Tod (1945) er die Stadt verläßt.
Scheidung der Ehe mit der Malerin Anna Szmajewicz, Jerusalem, 13.9.1944.
1946-1947 In Rehovoth, einer Stadt in der Nähe von Tel Aviv, Arbeit in Orangenplantagen. Gründung eines Kulturkreises, Einrichtung eines Malstudios für Kinder.
1948 Teilnahme am jüd.-arabischen Krieg als "Sanitar" (eine Art Truppenhygieniker) bei der Haganah. Beginn der Tätigkeit als Maler.
1949-1950 Fortführung des Kindermalstudios in Rehovoth, Bestätigung der Qualität seiner künstlerisch-pädagogischen Arbeit durch das Museum Tel Aviv, in dem die Bilder der Kinder auch ausgestellt werden.
1950 Vor die Wahl gestellt, sich in Israel anzusiedeln oder eine Europareise zu machen, entscheidet sich Arie Goral, wie er sich nunmehr nennt, für die Reise in das Land der Malerei, Italien.

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Kunststudium in Italien 1950 -1953

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1950 Italien, zunächst Venedig.
1950/51  Kunststudienreise durch Italien, Frankreich, Belgien, Holland und England.
Beteiligung an der Ausstellung "Zeitgenössische Jüdische Künstler" in London. Besuch bei Oskar Kokoschka und bei Herbert Read, an dessen in dem Buch "Education through Art" entwickelten Erziehungskonzept Goral sich in der Folge orientiert.
Einbürgerungsurkunde der Bundesrepublik Deutschland, Hamburg am 12.3.1951.
1951 Florenz, Kunststudium an der Akademie.
Ausstellung der Malereien israelischer Kinder in der Galerie "F.L.O.G.", Florenz, und der "Casa della Cultura", Mailand.
Ausstellung eigener Arbeiten in der Galerie "La Saletta", Florenz.
1952 Ausstellung eigener Arbeiten in der Galerie "Saletta della F.L.O.G.". Positive Kritik des "Nuovo Corriere", Vergleich mit Soutine. Weitere Ausstellungen in den Galerien "La Colonna", Mailand und "Lo Spettatore", Pavia.

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Leben in der Bundesrepublik Deutschland 1953 -1996

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1953      Auf Einladung Erich Kästners im Januar Ausstellung der Malereien israelischer Kinder in der Internationalen Jugendbibliothek München. "... ein großer Erfolg als wohl erste Manifestation dieser Art jüdischerseits nach Ende der NS-Herrschaft" (Goral: An der Grenzscheide).
Begegnungen mit Leonhard Frank, Alfred Polgar, Fritz Kortner, Max Steffel, Luise Rinser und Stefan Heym.
Auf Einladung des Senats (betrieben durch Erich Lüth) im April mit der Ausstellung nach Hamburg, wo sie im Amerikahaus gezeigt wird. Allein hier fast 10.000 Besucher; Goral wird als "Botschafter des Friedens" gefeiert.
Im Oktober Ausstellung der Kindermalereien im Pestalozzianum, Zürich.
Rückkehr nach Hamburg im Oktober.
Ausstellung eigener Arbeiten im Münchener Künstlerpavillion.
Vorträge, freier Kunstunterricht und Kulturarbeit mit Kindern und Jugendlichen.
1954 Dozent bei den ersten Seminaren für jüdische Jugendarbeit vom Zentralrat der Juden in Deutschland.
Sommer in Italien.
Im September Ausstellung eigener Arbeiten in München; 20. November bis 12. Dezember in der Hamburger Kunsthalle.
Planung und Leitung der Ausstellung "Musische Erziehung in Heimen" in Hamburg.
Vorträge zu jüdischen Themen, Manuskript: "Aufgaben einer jüdischen Kulturarbeit".
1955 Beginn kontinuierlicher Jugendarbeit in der Stadt.
Im Herbst erstmalige Veranstaltung der Arbeitswoche "Zeichnen, Malen, Formen" in Zusammenarbeit mit dem Amerikahaus Hamburg. Fortsetzung mit Unterstützung der Stadt und des Jugendwerks der deutschen Shell bis 1963. Entwickelt daraus Arbeit mit Erziehern aus Heim- und Schulkindgruppen, die zur Gründung mehrerer Studios in den nächsten Jahren führt.
Anstellung als Kunsterzieher am sozial-pädagogischen Institut der Universität.
Lernt seine spätere Frau Eva Peters kennen, die ihn bei zahlreichen seiner Aktionen begleitet und unterstützt.
Wohnt Bornstraße Nr. 22, "... in einem schmalen, dunklen Zimmer, vollgestopft mit Koffern, Farben, Pinseln, Leinwänden, Bildern und einer Staffelei. In dem ganzen Haus wohnten überlebende Juden, vereinzelte, verängstigte Menschen, ängstlich auch voreinander. Ein stilles Haus" (E. Spoo).
1956 Ausstellung der Ergebnisse aus der  Studioarbeit mit Jugendlichen unter dem Titel "Mensch - Arbeit - Technik" in Hamburg, in den folgenden Jahren auch in Berlin und Bremen unter dem Protektorat der zuständigen Jugendbehörden, eröffnet jeweils durch die amtierenden Senatoren.
Veröffentlicht "Die Schakale", eine bitter-mahnende Reflexion über den Krieg vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen in den jüdisch-arabischen Auseinandersetzungen - gezeichnet "Düsterland, im Jahre des neuen Unheils 1956".
1957 Auftrag durch das Jugendamt Bremen, im Gefolge der Ausstellung "Mensch - Arbeit - Technik" freie künstlerische Studios für die Arbeit mit Jugendlichen in der Hansestadt einzurichten. Im November Gründung des "Jungen Studio".
1958 März/April Ausstellung von 1953-1957 entstandenen eigenen  Malereien im Paula-Becker-Modersohn-Haus in der Böttcherstr. in Bremen.
Dort im "neuen forum" ebenfalls Kindermalereien aus dem Pestalozzianum, Trogen, Schweiz, sowie - in einer dritten Ausstellung - italienische Wahlplakate aus der Kampagne 1953. Diese hatte sich durch eine außergewöhnlich starke graphische Formsprache ausgezeichnet, wie sie später auch für Gorals "Engagierte Kunst" maßgeblich werden sollte.
Im Frühjahr große Demonstration gegen die atomare Aufrüstung auf dem Hamburger Rathausmarkt; bei dieser - wie auch der am 1. Mai - wird das äußere Bild der Veranstaltungen (insbesondere auch in der Medienwirkung) von der antimilitaristischen Plakatkunst des von Goral gegründeten "Jungen Studios" mitgeprägt.
1959 Veröffentlichung des "Hundepsalm", einer drastischen Absage an den neuen Philosemitismus und die Saturiertheit der Adenauer-Jahre.
Ausstellung eigener Arbeiten im Zentralsaal des Völkerkundemuseums Hamburg.
1960 Ausstellung seiner "Flaschenbilder" im Hamburger Künstlerclub "Die Insel".
Ausstellung der "Schriftbilder - Ornamentstrukturen nach hebräischen Worten und Alphabetzeichen" in der Buchhandlung Möller, Rothenbaumchaussee.
1961 Ausstellung von deutschen und israelischen Kindermalereien unter den Titeln "Zwischen Elbe und Jordan" und "Von der Spree bis an den Jordan" in Hamburg und Berlin. Schirmherrschaft der Ausstellung u.a. Prof. Carlo Schmid.
1962 Plan einer zweiten Emigration, Kritik an der "heuchlerischen christlich - jüdischen Brüderlichkeit" und der Rehabilitierung des Altnazis Oberländer.
"In über sieben Jahren versuchte ich manches, um mitzuhelfen an der Überwindung der Vergangenheit. Ich begegnete fast nur Kälte, Nebelmauern und Wattewänden." (In: Jüd. Rundschau Maccabi, Schweiz, März 1962).
Ausstellung von Ölgemälden sowie der "Frühstücksbretterminiaturen" auf dem "Kongreß für die Freiheit der Kultur" in Hamburg.
Ausstellung "Israelische Ikonen und Miniaturen - hebräische Schriftbilder" im Museum für Völkerkunde.
1963 Der "Fall Hofstätter", Psychologieprofessor und Direktor des Psychologischen Instituts der Universität Hamburg, entsteht durch die Anzeige Gorals wegen Verunglimpfung der Opfer des Nationalsozialismus, da Hofstätter sich gegen eine Verfolgung der während des Krieges vom NS-Regime befohlenen Massenmorde ausgesprochen hatte, weil diese "als Kriegshandlungen" anzusehen seien. Hofstätter - ehemaliger Heerespsychologe, wie Goral enthüllt - führt zur Begründung an, daß die Juden Hitler und seinem Regime "den Krieg erklärt" hätten.
1964 Übersiedlung nach Berlin. Einrichtung eines Ateliers in der Sybelstraße in der Wohnung seiner späteren Frau Eva Peters.
1965 Gründung der "Galerie Uhu" Hamburg, Schrammsweg.
Eröffnungsausstellung mit naiver Malerei der Hamburger Volkskünstlerin Grete Schildknecht, die Goral entdeckte.
Leben zwischen Berlin und Hamburg mit Wohnsitzen in beiden Städten.
1966 Ausweitung und Intensivierung der journalistisch-publizistischen Tätigkeit und öffentlichkeitswirksamer Aktionen. Anzeige gegen den Herausgeber der "Nationalzeitung" wegen der Auschwitz-Lüge. Um seinem Protest Nachdruck zu verleihen, postiert sich Goral mit einer Plakatcollage am Eingang vor der Auschwitz-Ausstellung in Berlin.
Beobachtung des Prozesses gegen Angehörige des SS-Einsatzkommandos 9 in Berlin. Goral fertigt, wie auch bei allen späteren Prozeßbeobachtungen, ausführliche Mitschriften an.
1967 Maßgebliche Beteiligung an der Initiative "Hamburg Linksliterarisch" (gemeinsam mit AStA und Republikanischem Club) im Zuge der Proteste der Außerparlamentarischen Opposition (APO), eine "Absage an das staatlich geförderte und regulierte Literaturmanagement".
Die "Galerie Uhu" veranstaltet zwei Ausstellungen im Rahmen der "Wochen der Begegnung mit Polen", die eine Diffamierungskampagne insbesondere von Seiten der Springer-Presse nach sich ziehen. Goral zeigt einen beteiligten Journalisten von "Christ und Welt", dessen nationalsozialistische Vergangenheit er anprangert, bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart an.
Atelier am Kurfürstendamm.
1968 Gründung der Hamburger "Intergalerie", (Hamburg, Bundesstraße), in der Goral in den folgenden Jahren politische Plakatkunst aus dem In- und Ausland sowie zeitkritische Grafik und Malerei zeigt. Durchführung von Diskussionsveranstaltungen zu Themen der Linken und jüdischen Themen in Zusammenarbeit mit der "Gruppe demokratischer Widerstand". Beteiligung an den Protesten zum 1. Mai mit eigener Plakatkunst. Zahlreiche Flugblatt-Collagen u.a. zur Großen Koalition und zum Vietnamkrieg.
2. Dokumentation zum "Fall Hofstätter".
Reise in die CSSR. Hoffnung auf den "Prager Frühling", auf der Rückreise in der Nacht vom Einmarsch überrascht.
Berichterstattung "Auf der Reise nach Prag" (In: Die Andere Zeitung).
Im Oktober Eheschließung mit Eva Peters. Wohnung in Hamburg Winterhude, Semperstraße.
1969 Zahlreiche Initiativen gegen das Wiedererstarken der NPD.
Besuch von deren Parteiveranstaltungen, gesuchte, auch persönliche Konfrontation in der Diskussion mit Exponenten der extremen Rechten. Flugschrift: "Offener Brief an einen Staatsanwalt": "Als ich nach zwanzigjähriger Emigration wieder nach Deutschland kam, dachte ich auch im Traum nicht daran, daß ich hier noch einmal gezwungen sein würde, gegen Neonazismus Widerstand leisten zu müssen."
1970 Beteiligung an den Vorgängen um die "Juryfreie Kunstausstellung" in Berlin und den Protesten gegen das "Handgranatengesetz": nachdem auf der "Juryfreien Kunstausstellung" mit zwei Exponaten der "Engagierten Kunst" gegen das sogenannte "Handgranatengesetz" protestiert wurde, das die Bewaffnung der Berliner Polizei mit Maschinengewehren und Handgranaten vorsah, wurden diese auf Anordnung des Senats entfernt und der Katalog einer Zensur unterworfen. Nach einem bundesweiten Presseecho und diversen Resolutionen - u.a. von Goral, der sich seit 1965 für die Ausstellung engagiert hatte - gibt das Berliner Verwaltungsgericht den politisch engagierten Kunstproduzenten Recht und weist den Senator für Wissenschaft und Kunst an, den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen.
Dokumentation zu Hans-Joachim Schoeps, der in den 30er Jahren als Vertreter des "Deutschen Vortrupps - Gefolgschaft deutscher Juden" begeistert für eine freiwillige Eingliederung der Juden in die nationalsozialistische Gesellschaft plädierte. Im Januar 1970 tritt Schoeps als Initiator einer "Konservativen Sammlung" auf, die "Maßnahmen gegen radikale Kräfte, hauptsächlich von links, fordert."
1971 Goral erstellt eine umfassende  Dokumentation ;"Kunst gegen Handgranaten" zu den Vorgängen um die "Juryfreie Kunstausstellung" im letzten Jahr.
Teilnahme am "Kongreß der Künstler in der Paulskirche", auf dem die "Sicherung des Lebensunterhalts ohne berufsfremde Arbeit" als "... erste Voraussetzung der oft zitierten 'Freiheit der Kunst'" und "entscheidendes Element einer demokratischen Kulturpolitik" benannt wird.
Herausgabe des "Kunst-Info" (in rund 30 Ausgaben bis 1975), Red. u. Hrsg.: A. Goral, Intergalerie.
Kritische Reflexionen zu Gepflogenheiten der deutschen Linken: "Man monologisiert Solidarität, um gleichzeitig den nächsten Genossen von dieser Solidarität auszuschließen." (Flugblatt: "Liebe Genossen" - "... und weiß nicht einmal, ob ich Euch als Genosse lieb bin.")
Ausstellung von Federzeichnungen, Gouachen und Ölbildern im "Literaturzentrum L 13" in Hamburg (Johnsallee).
1972 Teilnahme an der Ausstellung "Engagierte Kunst" im Kunsthaus Hamburg. Engagement im "Berufsverband bildender Künstler".
Im Sommer Bekanntgabe der Einstellung der Arbeit der Intergalerie (die indes doch nicht vollzogen wird): "Entscheidender Anlaß ... das Aufkommen eines ebenso verschwommenen wie getarnten linken Antisemitismus, den zu diskutieren meine linken Kunstkollegen nicht bereit sind."
Beobachtung des Prozesses gegen den ehemaligen SD-Chef von Warschau, Ludwig Hahn, in Hamburg.
1973 Starkes Engagement und Gremienarbeit im "Bundesverband Bildender Künstler", der neue Regelungen für die Verteilung von öffentlichen Aufträgen formuliert und Fragen nach der sozialen Sicherung und Altersversorgung der bildenden Künstler aufwirft - in Gorals Selbstverständnis auch eine Fortsetzung seiner seit den 40er Jahren betriebenen Arbeit für die Schaffung nicht-kommerzieller Produktionsformen im Zuge der Erweiterung des "pädagogischen Auftrags" bildender Kunst.
Ausstellung "Aufstand im Warschauer Ghetto" im Martin-Luther-King-Haus in Hamburg; Herausgabe einer gleichnamigen Dokumentation (2. Auflage 1978).
Ausstellung "Internationale Engagierte Kunst" im Gewerkschaftshaus in Hamburg.
Teilnahme als Hamburger Delegierter an der Bundesdelegiertenkonferenz des Bundesverbandes deutscher Schriftsteller in Hannover. Engagement im VS bis 1987.
1974 Die von Goral gegründete Arbeitsgruppe Engagierte Kunst" im Kunstverein Hamburg initiiert eine Auseinandersetzung um den gegenwärtigen Status und die Geschichte der "engagierten Kunst". Unter Bezugnahme auf die "ASSO" (Assoziation Revolutionärer Künstler Deutschlands der 20er Jahre) werden Thesen und Konzepte zur Rolle der Kunst bei der Entwicklung eines "gesellschafts- und zeitkritischen Bewußtseins in der Öffentlichkeit" reflektiert.
Im Herbst Ausstellung "linker Straßenkunst" (Plakate, Flugblätter) und Tafelmalerei unter dem Titel "Kunst und Politik" im Kunstverein. Die von Gorals Gruppe "Engagierte Kunst" entwickelte Ausstellung, die bisher umfassendste zu diesem Thema, geht anschließend an die Kunsthalle Tübingen.
1975 Der Hamburger Kunstverein zeigt eine "Retrospektive Willi Sitte", dessen dem "Sozialistischen Realismus" zugerechnete Arbeiten Goral schon sechs Jahre früher in seiner Intergalerie ausgestellt hatte.
Als der Vorwurf einer "linken Unterwanderung" des Kunstvereins laut wird, entfacht Goral mit zahlreichen Flugblättern und einer selbsterstellten Dokumentation, wie sie für seine Initiativen der nächsten Jahre so typisch sein wird, eine Kontroverse um die "Autonomie der Kunst", Linkenhatz und hanseatisch-selbstgefällige Kulturinszenierungen. ("Kunstverein in Krähwinkel").
Über 30 prominente Hamburger, unter ihnen Altbürgermeister Herbert Weichmann, Erich Lüth und Bruno Snell, erklären öffentlich ihren Austritt aus dem Kunstverein, der in die schwerste Krise seiner 158jährigen Geschichte gerät.
Zahlreiche Proteste Gorals gegen die Ausstellung "Kunst im 3. Reich" in Stuttgart: "Kann man den Kunstbereich des Faschismus aus dem Gewaltbereich des Faschismus herauslösen?".
Beteiligung an der Kontroverse um die Benennung der Oldenburger Universität nach Carl von Ossietzky.
1976 Umfassende Ausstellung von Werken der 40er bis 70er Jahre im Evangelischen Gemeindezentrum, Hamburg.
Dem Programmzettel beigegeben der "Versuch einer Selbstinterpretation":
"In Kritiken begegnete ich oft der Meinung, daß die Grundstimmung meiner Bilder 'zu pessimistisch' sei. Meine 'Opferbilder' ein Ärgernis, angeblich häßlich und abstoßend, nicht realistisch-sozialistisch realistisch - Zeit meines Lebens wurde ich mit Opfern konfrontiert. Zeitweise gehörte ich selbst zu den 'Gejagten'. Daß ich mit einigermaßen heiler Haut davonkam, ist ein Zufall. Man vergißt aber allzuschnell, es wird virtuos verdrängt. Mein Optimismus besteht darin, daß ich diese Themen male."
Teilnahme am "Kongreß gegen politische Unterdrückung und ökonomische Ausbeutung", veranstaltet vom Sozialistischen Büro Frankfurt.
1977 Dokumentation "Fro(Ho)mmage à Beuys oder Die Kunst der Unfuge" anläßlich der Verleihung des Lichtwarkpreises an den Künstler: "Beuys ist nur eines der Symptome für Praktiken, die die Okkupation der Kunst durch den Kunstbetrieb demonstrieren."
"Offener Brief an die Hamburger Politiker" (In: Die Welt) anläßlich der Freilassung des NS-Verbrechers Rosenbaum.
Beobachtung des Prozesses gegen den ehemaligen SS-Obersturmführer Gerhard Maywald in Hamburg, dem die Verantwortung für Massenexekutionen von Juden im Bickenicker Wald nahe Riga zur Last gelegt wird.
Beobachtung des Prozesses gegen den ehemaligen lettischen SS-Sturmbannführer Victor Arajs in Hamburg, dem die Verantwortung für die Ermordung lettischer Juden bei Riga und die für die Tötung der nach Riga deportierten westeuropäischen Juden, darunter ein großer Teil der nach Osten deportierten Hamburger Juden (so auch Gorals Mutter 1941), zur Last gelegt wird.
Dokumentation "Rings und Links um Dix".
Dokumentation "Heil Weber", die das "manipulierte Image des A. Paul Weber" und seine antisemitischen Zeichnungen anprangert.
1978 Dokumentation zusammengestellt aus Flugblättern, Artikeln und eigenen Texten - insbesondere zu Heine - unter dem Titel "Prolog, gewidmet Ivan Nagel" (Intendant des Deutschen Schauspielhauses. Hamburg), nachdem Goral nach lautstarken Interventionen während einer Botho Strauß-Aufführung, die die Kunstvereinsquerelen zum Thema hatte, von der Polizei aus dem Zuschauerraum des Theaters abgeführt worden war. Flugblatt: "Travestie des Wiedersehens mit der Polizei".
Zahlreiche Proteste gegen Neonazis und Antisemiten in Hamburg.
Veranstaltungen gegen "Hitler-Welle" und "Nazi-Nostalgie".
Durchführung des "Novembertreffen Antisemitismus".
Ende der malerischen Produktion.
1979 Protest gegen Syberbergs Hitler-Film.
Offener Brief an Bundespräsident Carstens. (In: Freie Jüdische Stimme).
"Warum ich gegen die Verjährung bin" (ebd.)
"Der ewige Jude. Blätter für engagiertes und unzensiertes Judentum" (Mai '79 Folge 1, August Folge 2).
"Ich frage an". Dokumentation eigener Schriften und Aktivitäten. Dokumentation "Der Fall Hofstätter - Aus dem Leben eines Rechtssympathisanten."
"Martin Buber und der Kibbuz Cheruth", Erinnerungen.
"Ich bin Jude, also bin ich." (In: Fremd im eigenen Land. Juden in der Bundesrepublik. Frankfurt a.M. 1979).
Kontroverse mit H. M. Broder um Fragen der Verjährung von NS-Verbrechen (In: Freie Jüdische Stimme): "Warum ich gegen die Verjährung bin".
1980 Dokumentationsausstellung "Heine Denkmäler" im Museum für Hamburgische Geschichte. Dokumentation "Heines Rückkehr nach Hamburg 198?-?".
"Krähwinkel und die Folgen - kleines Heine-Merkbuch".
Dokumentation "Judenpogrom Reichskristallnacht - Endlösung Auschwitz. Was man auch in Hamburg wissen konnte, wenn man wollte", (Presse und Gesetzesblätter), Vol. 1 und Vol. 2.
1981 Goral wendet sich öffentlich gegen die Kennzeichnung Hamburger Busse mit den Buchstaben "HH-KZ". Er stellt Strafanzeige gegen die Hamburger Hochbahn, die diese Buchstaben an über 220 Bussen verwendet hatte. Nach einem großen Echo in der Presse untersagt der Senat die Verwendung der Kennzeichnung.
Goral zeigt den Rechtsanwalt Jürgen Rieger, der den ehemaligen SS-Oberführer und Polizeiführer des Distrikts Warschau, Arpad Wigand, verteidigt, wegen "Beleidigung der Opfer des NS-Gewaltregimes" an.
Prozeßberichterstattung über NS-Verfahren aus Kiel: "Vom Brand, aus dem der Mensch Asche wurde". (Prozeß gegen Kurt Asche, den ehemaligen "Judenreferenten" des SD in Brüssel, dem die maßgebliche Beteiligung an der Deportation der belgischen Juden zur Last gelegt wird).
Im August entfacht er eine Kontroverse um die Zeitschrift "Cheschbon" des Bundesverbandes jüdischer Studenten in Deutschland, in der es um Fragen der jüdischen Identität geht.
Die "Heine-Denkmal-Initiative", die unter Federführung Gorals seit 1979 aktiv ist, sieht nach einer erfolgreichen Unterschriftensammlung und einer umfassenden Kampagne für die Aufstellung eines neuen Denkmals des Dichters auf dem Hamburger Rathausmarkt dem Erfolg ihrer Bemühungen für das nächste Jahr entgegen. Goral veröffentlicht eine "Ungehaltene Rede anläßlich der Veröffentlichung eines imaginären Heine - Denkmals".
1982 Der Hamburger Senat ehrt Arie Goral im Mai durch die Überreichung der "Biermann-Ratjen-Medaille".
Im Dezember - gleichfalls vom Senat - zum Stipendiaten des Alexander-Zinn-Preises bestimmt.
Das Heine-Denkmal des Worpsweder Bildhauers Waldemar Otto wird auf dem Rathausmarkt aufgestellt und eingeweiht.
In mehreren Flugblättern wendet sich Goral anläßlich der "Stadtrundgänge" der "Deutsch-Jüdischen Gesellschaft" gegen die "deutsch-jüdische Philosemitie".
1983 Beteiligung Gorals an der Umbenennung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg in "Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky".
Eröffnung der Ausstellung "Carl von Ossietzky 1889-1938".
Publizistische Tätigkeit. "Wie ich Lidice erfuhr", "Das Verhängnis der Justiz", "1. April 1933", "Sequenzen der Endlösung", "Das unbekannte Exil".
Dichtungen aus der Zeit des Exils und nach der Rückkehr 1953. "Um Mitternacht".
Beginn der Zusammenarbeit mit der Künstlerin Mechti Horz-Benson, die gemeinsam mit ihm in den folgenden Jahren zahlreiche seiner Initiativen und Aktionen angeht und für viele seiner Blätter und Ausstellungsobjekte Signets und Illustrationen erstellt.
1984 Ausstellung "Walter A. Berendsohn" über den von den Nazis aus Hamburg vertriebenen Nestor der deutschen Exilforschung. Zusammenstellung "Chronik und Dokumentation Walter A. Berendsohn 1884 - 1984."
Teilnahme an den Verhandlungen gegen den ehemaligen Angehörigen der Gestapo Harri Schulz in Hamburg, dem die Beteiligung an der Deportation von über 5000 Juden nach Auschwitz zur Last gelegt wird.
Goral protestiert in scharfer Form gegen P. Zadeks Inszenierung des Stücks "Ghetto" am Deutschen Schauspielhaus, in dem Szenen des Holocaust im Musical-Stil arrangiert sind. Er stört die Aufführungen und attestiert dem Publikum in Flugblättern und Artikeln "moralische und intellektuelle Verkommenheit".
Initiieren von Auseinandersetzungen im Bundesverband deutscher Schriftsteller, dessen ehemaligen Vorsitzenden Bernt Engelmann und andere Mitglieder des Hamburger VS-Vorstands er angreift, ihr Verhalten als "dirigistisch", das Klima im VS immer wieder als "menschlich bedrückend und literarisch steril" bezeichnet. Als 1992 die Zusammenarbeit von VS-Repräsentanten mit der Stasi insbesondere beim Bundesdelegiertenkongreß in diesem Jahr in Saarbrücken bekannt wird, sieht er sich bestätigt.
1985 "Ostjuden auf Wanderschaft - Transit Hafen Hamburg", Ausstellung im "Museum für Völkerkunde". Gleichnamige Dokumentation. Ergänzungsausstellung zu:"Gesichter einer verlorenen Welt. Aus dem Leben des polnischen Judentums." Ausstellung und Veranstaltungsreihe im Museum für Völkerkunde. (Museum Tel Aviv u. Institute for Jewish Research, New York).
Festschrift zum 25. Jahrestag der Einweihung der Synagoge in Hamburg.
1986 "Fazit eines wiedergutgemachten Juden", Vorwort zu: Nils Asmussen, Der Kurze Traum von der Gerechtigkeit.
Engagement in Lemgo im Rahmen der Gedenktage "Vergessene Bürger - Juden in Lemgo".
1987 "Lemgoer Kaleidoskop" Erinnerungen an Kindheitstage in Westfalen.
Teilnahme an der Tagung "Zwei Generationen nach dem Holocaust" in Saarbrücken.
Protest gegen die Aufführung des Stücks "Heß" durch P. Zadek im Malersaal des Schauspielhauses wenige Tage nach dem Tod des "Stellvertreters".
Protest gegen die "Marxistische Gruppe" (MG) - "Marxisten proben den Antisemitismus". Nach anfänglichem Desinteresse schließlich Reaktionen von Seiten der Hochschule und des Senats. Verstärkte publizistische Tätigkeit insbesondere zu Themen der jüdischen Kultur- und Geistesgeschichte in der "Allgemeinen Jüdischen Wochenzeitung".
1988 Protest gegen antiisraelische Demonstrationen, die in einer großangelegten Kampagne zu Waren- und Reiseboykott aufrufen. Kritik und Richtigstellung des "Nostalgisch-Rührseligen" in einem Film über "Jüdisches Leben am Grindel": "Weder Ghetto noch grau" (In: tageszeitung / taz). "Die Juden in Hamburg zur Zeit der Weimarer Republik". (In: Allgem. Jüd. Wochenzeitung.). "Jiskor - Hamburger Juden Memento" (Lyrik).
1989 Anläßllich des 80sten Geburtstags Ausstellung von Ölbildern, Gouachen, Aquarellen und Radierungen im Hamburger Institut für Sozialforschung.
Lesung aus dem "Jeckepotz. Eine jüdisch - deutsche Jugend 1914 - 1933", Hamburg 1989, in den Hamburger Kammerspielen.
Protest gegen Art Spiegelmans "Maus" (Holocaust als Comic-Strip).
Polemik gegen H. M. Broder "Abend der Broderlichkeit oder Da habt ihr mich wieder".
"Im Schatten der Synagoge" (Hg. Landeszentrale f. pol. Bildung).
"Carl von Ossietzky und das Gewissen einer Stadt. Zum 100. Geburtstag am 3. Okt. 1989" (Hg. Landeszentrale f. pol. Bildung).
"Jüdischer Bestand und Widerstand in der Bundesrepublik Deutschland. Texte 1960-1989" (Eigendokumentation).
"Ihr Leben galt dem Frieden!", Rede anläßlich der Enthüllung der Medaillons von Carl von Ossietzky und Albert Ballin in der Rathaushalle.
1990 Ausstellung "Meine Jüdische Bilderwelt - Ölbilder, Gouachen, Aquarelle, Zeichnungen aus den Jahren 1949 -1979" im Jüdischen Museum Rendsburg, dann in der Orangerie im Rhedaer Schloßgarten, veranstaltet vom Kulturamt der Stadt Rheda-Wiedenbrück. Lesungen und Diskussionen.
"Jüdische Dichtung in der Verfolgung 1933 - 1945".
Begleittext zu einer Ausstellung in Rheda.
Kontroverse um Goral in der Stadt, Flugblatt "Ein Wort an die Rhedaer". Beteiligung an der Podiumsdiskussion: "Der 9. November in der deutschen Geschichte". Ernennung zum Vorsitzenden des Beirats des Jüdischen Museums Rendsburg.
1991 Stellungnahme gegen den Golfkrieg: "Heiliger Krieg und unheilige Allianzen".
"Juden in der Kunst, jüdische Kunst und ein jüdisches Museum", zum Jüdischen Museum Rendsburg (In: Streitfall Kunst-Geschichte, Kiel).
"'KZ-Transit Theresienstadt. Bilder und Dokumente aus Ghettos und Lagern" vorgestellt und kommentiert von Arie Goral-Sternheim, Rendsburg.
1992 Konflikt um die Überbauung des Jüdischen Friedhofs Altona, Proteste von Juden aus aller Welt. Goral: "Mahnung und Menetekel. Der verhängnisvolle Hamburger Friedhofskonflikt." (In: Spiegel Spezial - Juden und Deutsche, 2/1992).
"Hamburger Heiligengeist Felddomkantate Hundepsalm" (Lyrik).
Arbeit als Vorsitzender des Beirats des Jüdischen Museums Rendsburg.
1993 Endgültige Auflösung der Intergalerie in der Bundestraße, Auslagerung und archivarische Sicherung des bedeutenden Bestands an politischen Plakaten.
1994 Ausstellung "Hinterlassene Signaturen der Linken - Plakate, Pamphlete, Flugblätter" im Hamburger Institut für Sozialforschung.
"An der Grenzscheide: Kein Weg als Jude und Deutscher?" Publizistische Arbeiten von 1962-1994 (Münster u. Hamburg).
1995 Rundfunkinterviews; Teilnahme an Gedenkveranstaltungen auf dem Gelände des ehemaligen KZ Neuengamme.
Diskussion mit Schülern im Unterricht, filmisch dokumentiert von Jörg Stange.
1996 Teilnahme an der Eröffnung der Galerie "Chapel Art", bei dieser Gelegenheit Lesung seiner Lyrik.
Tod am 23. April 1996 in Hamburg.
  Thomas Dörr © Archiv des Hamburger Instituts für Sozialforschung. Mai 2000
   
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